Entstehungsgeschichte

Seit Mitte der 60er Jahre plante die Landesregierung aufgrund des gestiegenen Luftverkehrs den Neubau eines Großflughafens für Stuttgart. Von Beginn an gehörte der Schönbuch zu einem der favorisierten Standorte. 

Der Schönbuch schien der Landesregierung als Flughafenstandort deshalb als ideal, weil er zum Großteil mit dem Staat nur einen Waldbesitzer hat und somit die Verhandlungen vereinfacht hätte, er im Großraum Stuttgart relativ zentral gelegen ist und als geschlossenes, weitgehend unbesiedeltes Waldgebiet nur geringfügige Umsiedlungen verursacht hätte.

Gegen das Projekt bildete sich 1969 eine Arbeitsgemeinschaft "Schönbuchflughafen" mit Vertreter/innen von Landkreisen, Gemeinden, Behörden und verschiedenen Organisationen. 1972 schließlich wurde der Druck auf die Landesregierung durch einen offenen Brief einer in Tübingen gegründeten Bürgerinitiative forciert, in dem sie das Land aufforderte "verbindlich zu erklären, dass der Bau eines Großflughafens im Schönbuch unterbleibt". Gestützt auch auf Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zu den möglichen Folgen eines Flughafenbaus im Schönbuch hatte die Koalition der Flughafengegner/innen schließlich Erfolg. Im März 1972 wurde der Schönbuch vom damaligen Ministerpräsidenten Filbinger zum Naturpark erklärt und steht seither unter dem Schutz des Gesetzes. Damit ist er der älteste Naturpark Baden-Württembergs.