Das Soldatengrab im Schönbuch - ein Mahnmal gegen den Krieg

Deutschland 1945: Der Krieg war bereits verloren. Die deutschen Armeen befanden sich fast überall bereits in Auflösung. Als letzte Reserven wurden alte und invalide Männer im "Volkssturm" mobilisiert. Junge Männer im Schulalter wurden trotz vorhersehbarer Niederlage noch eingezogen. Viele von ihnen waren dazu verurteilt, noch in den letzten Kriegstagen zu sterben.

So auch der damals 19-jährige Gefreite Viktor Wagner. Erst drei Jahre nach Kriegsende wurde bekannt, dass der junge Soldat im großen Goldersbachtal etwa einen Kilometer unterhalb der "Neuen Brücke", begraben sein soll.

"Das Soldatengrab im großen Goldersbachtal ist für viele, deren Männer oder Söhne vermisst oder fern der Heimat begraben sind, zu einer symbolhaften Grabstätte geworden"

Viktor Wagner wurde aller Vermutung nach durch einen Granatsplitter verwundet. Angehörige seiner Truppe begegneten dann später im Goldersbachtal einem Kübelwagen, der den inzwischen an seinen Verletzungen gestorbenen Soldaten mit sich transportierte. Die Kameraden hoben ihm an Ort und Stelle ein Grab aus. 

Sie stellten ein einfaches Birkenkreuz mit seinem Stahlhelm darauf.

Das Grab wurde über die Jahre hinweg von vielen Privatpersonen, den Naturfreunden Holzgerlingen und dem Staatlichen Forstamt Tübingen - Bebenhausen gepflegt. Erst vor kurzem wurde das Grab neu eingefasst und wieder in die Obhut des Forstamtes Tübingen - Bebenhausen übergeben. 

Das neue stählerne Kreuz ist eine Spende des TSV Hildrizhausen.