Entstehung der Landschaft und Nutzung

Der Schönbuch liegt als fast völlig bewaldeter Teil des Schwäbischen Schichtstufenlandes eingebettet zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb in den sanften Hügeln der Gäulandschaften.

Im Westen hebt er sich als Keuperberg mit einer charakteristischen Schichtstufe empor. Die landschaftsprägenden Hochflächen bestehen überwiegend aus Sandsteinen des Mittleren und Oberen Keupers. In Jahrmillionen haben sich die Wasserläufe Goldersbach, Aich und Schaich mit ihren Nebenbächen tief in die weichen Böden eingeschnitten und so ein weitläufiges, wasserreiches Talsystem geschaffen.

Die Geologie des Schönbuchs gibt Aufschluss über seine Entstehung. Die aus riesigen Treppenstufen aufgebaute Schönbuch-Landschaft entstand aus einer Wechselfolge von weichen Ton- und harten Sandsteinen. Diese verwitterten im Laufe der Erdgeschichte unterschiedlich rasch. So steigen die Keuperberge im Westen bei Herrenberg aus der vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Gäuebene auf und bilden mit ihren harten Sandsteinen den charakteristischen Stufenrand des Schönbuchs.

Die sandigen und landwirtschaftlich schwer nutzbaren Keuperböden waren auch mit dafür verantwortlich, dass der Schönbuch bei der Besiedlung des Neckarlandes im frühen Mittelalter weitgehend umgangen wurde. Die wenigen landwirtschaftlich genutzten Flächen finden sich meist dort, wo die Schichtfolge bis zum Schwarzen Jura reicht.

Die aus Ton und Mergel (kalkige Tonsteine) des Mittleren Keuper bestehenden typischen Hänge des Schönbuchs entstanden durch Erosion, weil die fast wasserundurchlässigen Tonerden Wind und Wetter nur wenig Widerstand boten und so zu tiefen Schluchten abgetragen wurden.

Bis zum Beginn des 20. Jh. war die Verarbeitung der Keupergesteine ein wichtiges Gewerbe in den nördlichen Schönbuchteilen. Eine erste urkundliche Erwähnung einer Steingrube bei Dettenhausen datiert aus dem Jahr 1383. Aus Stubensandsteinen fertigten Steinhauer in schweiß- treibender Handarbeit Mühlsteine, Bausteine und Skulpturen. Vor allem die Architekten schätzten den Stein aus dem Schönbuch für ihre Bauten: das Ulmer Münster, der Kölner Dom, das Kloster Bebenhausen und viele andere Großbauwerke vergangener Jahrhunderte bestehen teilweise hieraus.

Die traditionellen Nutzungen der weichen Sandsteine waren Fegsand für die gute Stube oder Löschsand, wofür diese zuerst in Sandmühlen gemahlen werden mussten.

Nachdem der Wein- und Obstanbau an den dafür angelegten Terrassen am Rand des Schönbuchs weitgehend aufgegeben wurde, erobert der Wald auch diese Flächen langsam, aber sicher zurück.

Da der Schönbuch das bevorzugte Jagdgebiet der württembergischen Grafen und Herzöge war, verhinderten diese auch später weitere Ansiedlungen. Dadurch blieb die um 1180 gegründete ehemalige Zisterzienserabtei Bebenhausen die einzige Ortschaft im Schönbuch.