Kleindenkmale im Naturpark Schönbuch

Die Kleindenkmale im Schönbuch wurden in einem umfangreichen Projekt erfasst und werden auf einer eigenen Homepage mit den wichtigsten Daten und Hintergründen vorgestellt.

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Kleindenkmal-Broschüre „Der Bezenberg“

Zwischen Neuenhaus und Waldenbuch, mitten im Schönbuch, liegt der Bezenberg. Menschen haben sich dort über die Jahrhunderte mit zahllosen steinernen Überresten verewigt, von denen einige noch heute existieren. Die zwei ehemaligen Revierförster Eberhard Klein und Günther Schwarz haben sich sehr ausführlich mit diesen Zeugen der Vergangenheit und deren Geschichte befasst und ihr umfassendes Wissen in der vom Förderverein Naturpark Schönbuch herausgegebenen Broschüre „Der Bezenberg“ veröffentlicht.

2017 wurde die 100-seitige Farbbroschüre herausgegeben und im Oktober desselben Jahres mit dem Kleindenkmalpreis des Schwäbischen Heimatbundes und des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Im April 2018 ist die Druckversion vielerorts bereits vergriffen. Sie können die Broschüre jedoch hier als pdf-Datei herunterladen: Der Bezenberg, 1. Auflage (2017);Der Bezenberg, 2. Auflage (2020)
Die Gegend um den Bezenberg birgt zahlreiche historische Fundstätten. Die ältesten Belege einer Besiedelung hinterließen Kelten, beispielsweise in der Markung Neuenhaus, wo sich etliche Grabhügel aus der Hallstattzeit (ab ca. 800 v.Chr.) finden. Auch die spätere Anwesenheit der Römer ist noch heute durch Fundstücke belegbar. Auch von den folgenden Jahrhunderten blieben alte Grenzverläufe und Denkmäler, Brunnen, Gebäude und Salzlecken zurück, die uns einen Blick in die Vergangenheit ermöglichen.
Die Geschichte der Waldnutzung und des Waldbaus am Bezenberg offenbart sich jedoch noch in ganz anderen Quellen. Alte Dokumente und aktuelle Artenzusammensetzungen wurden für diese Broschüre durchforstet und zeigen, dass der Wald sehr verschiedene Zeiten erlebt hat. Die Glasmacherei ab 1500 etwa hinterließ große Lichtungen im zuvor geschlossenen Buchenwald. Intensive Beweidung führte zu Hutewäldern, die eher lockeren Parklandschaften als einem Wald glichen. Zeitweise war rund ein Drittel des Betzenbergs gänzlich entwaldet. Selbstverständlich musste der Wald auch als Jagdrevier des Adels herhalten. Der hohe Wilddruck ließ kaum Naturverjüngung zu. Nach massiven Aufforstungsarbeiten ab dem 19. Jahrhundert, einer von Grund auf veränderten Waldnutzung und stark verringerten Wildbeständen sind die 1.500 Hektar heute wieder fast vollständig bewaldet. Der über die Jahrhunderte recht wechselvollen Behandlung der Wälder sowie den abwechslungsreichen Standortsverhältnissen ist es zu verdanken, dass sich auf diesem begrenzten Gebiet heute sehr unterschiedliche Waldgesellschaften finden.

Auch die Gewinnung von Stubensand und Ton für Töpfereien spielten in dem Gebiet eine Rolle und fanden Eingang in die umfassende Broschüre.

Jedes Gebiet hat seine Besonderheiten und seine eigene Geschichte. Die Broschüre von Eberhard Klein und Günther Schwarz möchte ihren Teil dazu beitragen, das Wissen um die Geschichte des Bezenbergs zu erhalten und Namen und Erzählungen weitergeben. Außerdem macht sie Lust darauf, sich dort selbst mit offenen Augen umzusehen.

Die Broschüre „Der Bezenberg“ wurde gefördert durch den Naturpark Schönbuch mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale.